Fahrrad-Vorwort

 

Wer schon einmal ein Kraftfahrzeug, egal ob groß oder klein, gefahren hat, weiß, wie schwierig es ist, die Absichten eines Radfahrers einzuschätzen, wohin er oder sie fahren möchte oder wann er oder sie anhält. Für mich waren Radfahrer immer ein Ärgernis, wenn ich mit meinem Lkw unterwegs war und ein Radfahrer vor mir fuhr.

Bei Kraftfahrzeugen (außer E-Bikes) wurde an alles gedacht, wie gute Front- und Rücklichter sowie Bremslichter. Sie haben sogar Blinker. Aber ein Fahrrad muss mit seiner 3-Watt-Beleuchtungsanlage (vorne 2,4 Watt, hinten 0,6 Watt) auskommen, und das war es dann auch. Ein Fahrrad hat jedoch begrenzten Platz, und es gibt kein Zubehör wie einen Akku, einen Bremslichtschalter oder einen Blinkerschalter für Fahrräder. Es gibt keine Blinker mit 6 Volt, die auch bei Tageslicht gut sichtbar sind, und es ist meistens unmöglich, kommerzielle Blinker umzubauen, da sie fest verklebt sind. Daher bleibt einem nichts anderes übrig, als mit 12 Volt zu arbeiten, obwohl dies in den Straßenverkehrsordnungen nicht vorgesehen ist. Die billig erhältlichen chinesischen Produkte sind bestenfalls bei Dunkelheit sichtbar, wenn überhaupt.

Ich finde es bedauerlich, dass es kein Zubehör oder Gesetz gibt, das vorschreibt, dass Fahrräder mit entsprechender Beleuchtung ausgestattet sein müssen.

Der hauseigene Dynamo bietet nur begrenzte Möglichkeiten, da er bei 3 Watt seine Grenzen hat. Daher muss man nach einer anderen Stromquelle suchen. Diese sollte jedoch nicht zu groß sein, da für einen herkömmlichen Trocken- oder Säureakku kein Platz ist. Wer stellt sich schon eine Autobatterie auf den Gepäckträger? Selbst wenn man fast alles selbst bauen muss, sollte man auch bedenken, dass man oft bei Regen oder Schnee fährt und die eingebaute Elektronik sowie die Brems- und Blinklichtschalter weitgehend vor Nässe geschützt sein sollten (ein Fahrrad hat keine Stauräume o.ä.), und das Überkleben mit Klebeband ist nicht besonders effektiv.

Wir leben in einer Zeit, in der es endlich LEDs gibt, die viel weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen. Dadurch sind viele Dinge möglich, wie auf den folgenden Seiten zu sehen ist.

Was ich hier vorstelle, ist zwar nicht für Fahrräder vorgesehen, aber mit etwas Geschick umsetzbar. Wer mit Werkzeug und Lötkolben umgehen kann, sollte damit keine Probleme haben.

Ich werde verschiedene LED-Blinker vorstellen und zeigen, wie man normale Blinker auf LEDs umrüsten kann. Außerdem werde ich das erforderliche Zubehör wie Blinkerhalter, Blinkschalter und Relais vorstellen.

Da es leider nur 12-Volt-LED-Blinker gibt, das Fahrrad aber nur 6 Volt erzeugen kann, wird ein 12-Volt-Akku benötigt. Wie man diesen herstellt, werde ich auch vorstellen.

Des Weiteren zeige ich, wie man ein Bremslicht baut und welche Teile dafür benötigt werden. Auch die Stromversorgung dafür darf nicht fehlen. Da ein Fahrrad nur eine kleine Lichtmaschine (Dynamo) hat, kann man diese auch nutzen, um die Akkus zu puffern, ähnlich wie bei Mopeds oder Motorrädern.

Ich werde auch die Bezugsquellen für das benötigte Material angeben.

Bevor man jedoch loslegt, sollte man darüber nachdenken, wie man alles am Fahrrad befestigt, damit später keine Unfallgefahr besteht. Es sollte nicht breiter sein als das Lenkrad selbst. Außerdem muss man überlegen, wie man alles verkabelt und wo man das Blinkrelais, den Akku und die Kabel (vor Regen geschützt) unterbringt.

Es sollte unbedingt auf unsaubere Verdrahtung verzichtet werden. Das Zusammenbinden der Drähte mit Isolierband, das Verschrauben mit Lüsterklemmen oder das Verwenden von Steckverbindern (zu teuer, aufwendig und hält bei dünnen Kabeln nicht gut) ist nicht zu empfehlen. Ich empfehle, alles zu löten und eine Lötleiste zu verwenden. Vorher sollte man einen Lageplan bzw. Schaltplan anfertigen, damit man später noch weiß, wofür was gedacht war.

Dies entspricht zwar nicht der Straßenverkehrsordnung (StVO) § 67 Absatz 1 für Zweiräder, aber es sorgt dafür, dass man besser sichtbar ist und die Hände am Lenker behalten kann. Der nachfolgende Verkehr kann dann nicht behaupten, er hätte nicht gesehen, wohin man fahren wollte oder gebremst hätte. Meine Blinker und Bremslichter sind garantiert nicht zu übersehen.

Beachte:
Auch wenn einige LED-Blinker etc. eine Zulassungsnummer haben, gilt diese NICHT für Fahrräder, sondern nur für Motorräder. Der Nachbau erfolgt auf eigene Gefahr und soll lediglich als Anregung dienen, wie so etwas umgesetzt werden könnte.